Wichtige Fragen an die Bewerber
Wenn Sie zu den glücklichen Ausnahmen gehören, dann ist Ihre Azubisuche im Unternehmen bereits abgeschlossen. Die Mehrzahl der Betriebe sucht allerdings noch händeringend passende Auszubildende für das neue Schuljahr 2019/2020. Damit Ihnen die Azubis auch erhalten bleiben und Sie sie gut kennenlernen, ist das erste Aufeinandertreffen – meist in Form des Vorstellungsgesprächs – entscheidend. Der Lebenslauf von 16jährigen ist meist noch nicht wirklich aussagekräftig, sodass Sie sich auf das Zwischenmenschliche fokussieren sollten. Denn Noten oder diverse Anmerkungen der Lehrer sind meist nicht A und O in Bezug auf die Jobwahl.
Um feststellen zu können, ob ein Azubi bei Ihnen „reinpasst“, sollten Sie am besten im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten persönliche Fragen stellen. Sein Sie dabei von Anfang an ganz offen und teilen Sie dem Kandidaten mit, worum es bei dem Kennenlerngespräch gehen wird. Erzählen Sie am besten zu Beginn etwas von sich, damit der Bewerber ein wenig die Nervosität ablegen kann.
Mögliche persönliche Fragen, bei denen Sie sehr viel über Ihren Gegenüber erfahren sind Fragen über bestimmte Verhältnisse zu nahestehenden Menschen: wie z.B. „Beschreibe deinen Lieblingslehrer in der Schule. Was zeichnet ihn/sie aus? Welche Eigenschaften muss ein guter Lehrer haben? Wie muss ein Mensch sein, um mit dir befreundet zu sein? Beschreibe deinen besten Freund.“ Damit sich der Kandidat nicht über diese Art von Fragen wundert, ist es wichtig, ihn/sie auf diese Art von Interview vorzubereiten.
Da Eltern, Geschwister und andere nahestehende Verwandte in der Erziehung und im Heranwachsen des potentiellen Azubis eine wichtige Rolle spielen, ist die Überlegung nur logisch, dass Sie auch über diesen Menschenkreis Fragen stellen: „Was glauben Sie, was hast du von deinem Vater/deiner Mutter geerbt? Glauben Sie, dass Sie Ihren Geschwistern ähneln? Welche Gemeinsamkeiten oder Unterschiede gibt es?“ Sie sollten unbedingt erreichen, dass das Eis gebrochen wird, so wird der Bewerber von ganz allein über seine sozialen Bindungen sprechen und damit eine ganze Menge über sich selbst verraten.
Wenn Sie den Azubi am Ende nach draußen/ zur Eingangshalle begleiten, können Sie das Interview sehr gut aus einer veränderten Perspektive fortführen. Fragen Sie nach, wie das Gespräch empfunden wurde oder was der Bewerber gern noch loswerden würde. An dieser Stelle haben Sie auch die Möglichkeit das Gespräch für den Azubi einzuordnen und sich erfolgsversprechend zu positionieren: „Wir wissen ja, dass wir außergewöhnliche Fragen stellen, aber wir sind auch ein außergewöhnliches Ausbildungsunternehmen!“ Wer kann da schon widersprechen?! 😉