Berufliche Orientierung von Jugendlichen – Studie der Bertelsmann-Stiftung
Wir haben für Sie die dritte Studie der Bertelsmann-Stiftung zum Thema „Berufliche Orientierung der Jugendlichen im dritten Corona-Jahr“ kurz und knapp zusammengefasst. Bei der Studie handelt es sich um eine aktuelle und repräsentative Befragung von Jugendlichen mit standardisierten Fragebögen. Es wurden insgesamt 1666 14- bis 20-Jährige befragt (pro Bundesland wurden min. 100 Interviews durchgeführt).
Ein Problem ist die Überforderung der Jugend durch zu viel Input bzgl. der beruflichen Orientierung. 53 % der Jugendlichen empfinden die Informationsfülle rund um die Berufsorientierung als verwirrend und finden sich demnach bezüglich aller damit verbundenen Themen nur schwer zurecht. Geht es um das Informationsangebot speziell zu Ausbildungsberufen, dann ist jeder siebte Schüler (14 %) der Meinung gut informiert zu sein. Eine steigende Schulbildung führt aber dazu, dass sich die Schüler immer weniger gut informiert fühlen.
Die meistgenutzten externen Informationsquellen stellen zusammengefasst mit einer 48%igen Beliebtheit, Gespräche mit echten Menschen wie beispielsweise Berufsberatern, Lehrern oder Ausbildern dar. Jugendliche suchen sich im Bereich der Berufsorientierung häufig Unterstützung bei Menschen, welche älter sind und meist bereits Erfahrung bezüglich dieser Themen gesammelt haben. 74 % vertrauen hierbei bevorzugt auf die Unterstützung der eigenen Eltern. Ebenfalls beliebt sind Lehrkräfte, welche mit 55 % auf Platz zwei der Beliebtheit landen. Es folgt das Internet mit 48 % und zuletzt die Berufsberatung bei der „Agentur für Arbeit“. Letzteres spielt bei Jugendlichen mit niedrigerer Schulbildung allerdings eine größere Rolle und erreicht hier 52 %.
Ein positiv hervorzuhebender Aspekt ist die große Eigeninitiative, welche von vielen Jugendlichen ausgeht. Ganze 76 % der sich bereits in Ausbildung befindenden Jugendlichen haben sich eigenständig in Bezug auf die Berufswelt informiert. Noch höher ist dieser Anteil unter aktuellen Schulabsolventen mit sogar 85 %. Bezogen auf Jugendliche mit einer niedrigeren Schulbildung lässt sich sagen, dass sich 25 % dieser eher ungern mit dem Thema der Berufsorientierung befassen.
Ebenfalls interessant sind die Ergebnisse, welche sich bezüglich der überfachlichen Kompetenzen gezeigt haben. Laut Aussage der befragten Jugendlichen sind diese in den Bereichen Tatendrang mit 51 %, Selbstständigkeit mit 52 %, Selbstvertrauen mit 47 %, Beharrlichkeit mit 42 % und Auffassungsgabe mit 46 % als sehr gut bzw. extrem gut einzuschätzen. Zudem kann man der Studie entnehmen, dass jene, die ihre überfachlichen Kompetenzen als positiv empfinden, ihre Erfahrungen bei der Berufsorientierung ebenfalls als positiv einschätzen.
Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass das Informationsangebot vor allem hinsichtlich Ausbildungsberufe noch ausbaufähig ist. Ausbilder werden als eine der Hauptinformationsquellen zur Berufsorientierung angesehen, weshalb es wichtig ist, diese Rolle bei der Berufsorientierung heranzuziehen. Aber viele Jugendliche informieren sich vor einer möglichen Ausbildung eher eigenständig.
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Ergebnissen erhalten Sie hier:
Berufliche Orientierung im dritten Corona-Jahr – Umfrage der Bertelsmann-Stiftung
Ihr AzubiScout Team