Wer ist die Generation Z? (Teil 1)

In unserer dreiteiligen Serie möchten wir Ihnen ein paar Informationen zu der Generation Z mit an die Hand geben, um den Ausbildungsalltag vielleicht mehr an die Bedürfnisse der heutigen Azubigeneration anzupassen. Grundsätzlich reden wir bei der Generation Z von allen Jugendlichen, die den Geburtenjahrgängen 1995-2010 angehören. Die ältesten werden demnach nächstes Jahr bereits 30 Jahre alt sein. Unsere eigentliche Zielgruppe in dieser Serie sind aber eher die Jahrgänge ab 2006. 

Die Erwartungen der Generation Z

Viele Unternehmen stören sich an der Erwartungshaltung der jungen Menschen an die Unternehmen und deren Eigenschaften. Work-Life-Blending, weniger Arbeitszeit, Flexibilität, keine Kritikfähigkeit – alles wird hinterfragt. Wir könnten noch viele weitere Merkmale nennen, die von der Gesellschaft mit dieser Generation in Verbindung gebracht werden. 

Aber machen wir doch mal eine Zeitreise in die Kindheit dieser jungen Menschen und schauen die Entwicklung und Veränderung unserer Gesellschaft der letzten 20 Jahre einmal an und versuchen, ein bisschen zu verstehen, warum diese Generation so viel einfordert.   

Beginnen wir mit der Erziehung im Elternhaus. Die Generation X (1965-1980), in der Regel sind das die Eltern der Z´ler, gehört einer Generation, die hart gearbeitet hat, um sich so einen gewissen Lebensstil zu erwirtschaften. Ihren Kindern mangelte es an nichts. Jedes Jahr ist man ein- bis zweimal in den Urlaub gefahren oder geflogen, unterm Weihnachtsbaum stapelten sich die Geschenke und den Kindern wurde sehr viel abgenommen.  

Das Fehlen von Eigenständigkeit: Ein Problem für die berufliche Entwicklung?

Nehmen wir einmal den morgendlichen Weg zur Schule. Jedes fünfte Kind (20 %) wird auch heute von seinen Eltern täglich zur Schule gefahren. Wo sehen wir noch Kinder, die gemeinsam morgens in die Schule gehen? Ein seltenes Bild, immer mehr Jugendliche wachsen als Einzelgänger auf. Gemeinschaft gibt es höchstens in der Schule. Und wenn es dort einmal Probleme gibt, seien es schlechte Noten oder auch mal eine Prügelei auf dem Schulhof, stehen sofort die Eltern auf der Matte und legen sich mit den Lehrern und dem Schulleiter an. Nicht selten verklagen Eltern die Lehrer, weil ihr Kind eine schlechte Note bekommen hat. So erlernt man keine Leistungsfähigkeit und erwirbt auch keine Problemlösungskompetenz, geschweige denn wird man dadurch kritikfähig.  

Das bedeutet, dass viele (nicht alle) Eltern ihren Kindern bereits in jungen Jahren diese Entwicklungsmöglichkeit nehmen, die sie später einmal im Berufsleben, aber auch im Privatleben dringend benötigen. Vorwürfe den X´ern gegenüber wäre nicht angebracht. Ihre Jugend war nicht so großartig und sie hatten weitaus nicht so viele Möglichkeiten wir ihre Kinder sie heute haben. Der Gedanke „Mein Kind soll es mal besser haben als ich es damals hatte“ ist nicht grundlegend falsch. Leider hat er aber doch in Teilen zu einer Überbehütung der Kinder geführt.  

Denn das Problem, mit denen die Ausbildungsbetriebe zu kämpfen haben, ist zu einem Teil die Erwartungshaltung, wie oben schon erwähnt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die fehlende Eigenständigkeit der Generation Z. Aber wie sollen junge Menschen Eigenständigkeit entwickeln, diese erlangen, wenn sie in der Vergangenheit kaum die Gelegenheit dazu hatten? 

Wir hoffen, Sie haben Lust auf den zweiten Teil unserer Serie. Wir freuen uns.