Sofortmaßnahmen: Konflikte gekonnt deeskalieren

Streithähne im Azubiteam…wer kennt das nicht? Zwei Jungs, die sich nichts gefallen lassen wollen und immer wieder aneinandergeraten oder zwei Mädels, die sich permanent anzicken und der Streit irgendwann eskaliert.

Heute stellen wir Ihnen kurz die besten Sofortmaßnahmen vor, die Sie direkt bei/nach einem Streit anwenden können, um die Situation zu entschärfen:

  1. Entschärfen Sie den Konflikt so schnell wie möglich und in dem Maße, dass eine weitere Eskalation nicht möglich ist.
  2. Damit sich die zwei streitenden Parteien am nächsten Tag am Arbeitsplatz wieder in die Augen schauen können, müssen Sie einen minimalen Konsens herstellen, sodass der Konflikt nicht erneut ausbricht.
  3. Vielleicht schaffen Sie es ja auch die Beiden zu versöhnen 😊

Emotionen besänftigen: trennen Sie die Azubis voneinander und lassen Sie ein wenig Zeit vergehen. Umso mehr Zeit vergeht, desto größer ist die Chance, dass die Emotionen nicht mehr überkochen. Wenn der Streit also tagsüber passiert, lohnt es sich kurz vor dem Feierabend die Sache zu klären oder wenn eine geeignete Pause oder ein Tätigkeitswechsel aufkommt. Zeigen Sie dennoch direkt in der Situation, dass Sie alles registriert haben. Gehen Sie allerdings nicht weiter darauf ein.

Sprechen Sie mit den Streithähnen: „So, wir machen 20 Minuten Pause. Azubi A und Azubi B kommen bitte nochmal für 5 Minuten zu mir.“ In diesen 5 Minuten können Sie keine Wunder bewirken. Sie können aber deutlich machen, dass Regeln verletzt worden sind. Und Sie können die Bitte äußern, dass dies – unter erwachsenen Menschen – nicht noch einmal passiert. Alles Weitere können Sie später besprechen. Lassen Sie sich später jeweils ihre Einschätzung geben. Bewerten Sie unmittelbar danach nichts, sondern nehmen Sie nur die Fakten, so wie sie jeweils geschildert wurden, zur Kenntnis. So können Sie sich anschließend in Ruhe überlegen, wie Sie weiter mit dem Konflikt umgehen – sofern dieser überhaupt noch existiert. Folgendes könnten Sie unternehmen:

ein weiteres Gespräch unter 6 Augen führen,
mit beiden Azubis jeweils noch einmal unter 4 Augen sprechen
bei diesen Anlässen Ihre eigene Bewertung abgeben, und
unabhängig davon, wie sich die Situation anschließend dar-stellt, sich das Versprechen geben lassen, künftig solche Konflikte zu vermeiden, weil Sie im Moment noch keine ernsthaften Konsequenzen ziehen wollen. (Quelle: Ausbildernews. Mai 2019)

Verständnis füreinander entwickeln: hier geht es selbstverständlich nicht darum, dass beide am Ende einer Meinung sind. Das wird äußerst schwer sein. Aber es ist durchaus möglich, dass die Kontrahenten einander und deren jeweilige Sichtweise verstehen können. Wenn klar wird, auf welcher Grundlage der Gegenüber argumentiert, ist es sehr wahrscheinlich, dass man die Hintergründe besser versteht und somit auch die Argumente bzw. die Taten. Wenn Ihnen das als Vermittler gelingt, kann der Konflikt nicht nur kurzfristig entschärft, sondern auch langfristig geklärt werden. Man könnte es sogar so formulieren: Erkenntisgewinn und Verständnis sind der Schlüssel für erfolgreiches Konfliktmanagement.